Selbstversorger werden

So wirst du zum Selbstversorger!

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten! Ganz einfach starten – mit einem kleinen Beet oder einen großen Gemüsegarten. Lies hier, wie du zum Selbstversorger wirst! Du brauchst nicht viel Erfahrung und auch keinen großen Garten. Selbstversorger werden ist wie das Sprichwort “der Weg ist das Ziel”. Du kannst klein anfangen, Erfahrung sammeln und dich mit der Zeit immer mehr selbst versorgen. Mit deinem eigenen Obst und Gemüse und sicher auch noch mit mehr. Das einzige, was du wirklich brauchst: Lust am Gärtnern!

Selbstversorger werden bedeutet nicht, dass du sofort kein Obst und Gemüse mehr kaufst und alles selbst produzierst. Man kann auch klein anfangen und mit der Zeit immer mehr anpflanzen. Am Anfang steht der Entschluss, eigenes Gemüse anzubauen. Wenn du den Entschluss gefasst hast: Herzlichen Glückwunsch! Du bist ein Selbstversorger – nur zunächst mit annähernd 0%. Das hört sich witzig an, ist aber durchaus so gemeint. Du musst nicht sofort alle deine Salate selbst anbauen. Viele Pläne scheitern an Perfektion und Größe. Startest du beispielsweise mit zehn selbst angebauten Salaten im Jahr und du benötigst im Jahr ca. 100 Salate, bist du schon ein 10%iger Salat-Selbstversorger. Und vielleicht wird es im nächsten Jahr mehr. Wie gesagt: Der Weg ist das Ziel.

Was bedeutet Selbstversorger?

Ein Selbstversorger produziert einen Teil des Bedarfs an Produkten wie Lebensmittel, aber auch andere Gebrauchsgegenstände selbst. Der Begriff wird in unterschiedlichen Bereichen benutzt. Grundsätzlich geht es dabei aber darum, dass der Produzent und der Konsument, also der Verbraucher der produzierten Waren dieselbe Person oder Gemeinschaft ist. So kann zum Beispiel auch eine SoLaWi (solidarische Landwirtschaft) als Selbstversorgungsgemeinschaft gesehen werden.

Was oft außer Acht gelassen wird, ist die Höhe der Selbstversorgung mit Waren sowie auch die Art der Waren. Meist wird eine Selbstversorgung in einem bestimmten Bereich betrieben, wie zum Beispiel der Gemüseproduktion. Die komplette Selbstversorgung mit allen Bedürfnissen des Lebens, angefangen von Nahrung, Kleidung, Energie und so weiter, ist sehr aufwändig und daher auch selten.

Auch die Produktion des eigenen Stroms kann als Selbstversorgung bezeichnet werden.

Vgl. (Wikipedia-Autoren, 2004)

Jetzt wirst du Selbstversorger!

Nachdem dein Entschluss nun offenbar fest steht, weil du an dieser Stelle weiter liest: Wie geht das nun, Selbstversorger werden?

Im Kern schreibe ich darüber, Obst- und Gemüse-Selbstversorger zu werden. Du kannst mit einem kleinen Beet auf Balkon oder Terrasse starten. Oder du hast vielleicht etwas Platz im Garten. Vielleicht möchtest du auch etwas mehr Platz in deinem Garten nutzen oder extra einen Schrebergarten in einem Kleingartenverein pachten. Wenn all das nicht für dich passt, vielleicht möchtest du Mitglied in einer solidarischen Landwirtschaft werden. Wie du auch möchtest – dein Gemüse wird an einer dieser Möglichkeiten wachsen.

Welcher Selbstversorgertyp bist du?

Was für ein Selbstversorger bist du? Bevor du nun Selbstversorger wirst, ist es wichtig, dass du dir über deine Ziele klar wirst. Vielleicht ist eins hiervon dein Ziel:

  • Spaß am Gärtnern haben
  • eigenes gesundes Obst und Gemüse anbauen und mit der Zeit mehr und mehr zum Selbstversorger werden
  • Kosten sparen
  • über Obst- und Gemüseanbau lernen
  • in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten Obst und Gemüse anbauen

Spaß am Gärtnern

Vielleicht ist das sogar das Wichtigste, denn du wirst viel Zeit im Garten verbringen und dich mit dem Thema beschäftigen. Wenn die Gartenarbeit für dich eine Qual ist, bist du hier falsch. Viele kennen Gartenarbeit aber nur vom Umkraut-Rupfen. Das muss nicht so sein. Durch schlaue Ideen beim Gemüseanbau kann man Unkraut reduzieren und sich auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich das Gemüse.

Eigenes gesundes Obst und Gemüse anbauen

Es bringt viel Freude, aus dem eigenen Garten zu ernten. Du brauchst erst dann zu ernten, wenn du etwas in der Küche brauchst. Das trägt natürlich auch zu einer guten Qualität deiner Nahrungsmittel bei. Ob dein Gemüse gesund und von hoher Qualität ist, hängt davon ab, wie du es anbaust und wie du damit umgehst. Pestizide und mineralischer Dünger – darauf solltest du verzichten. Es gibt natürliche Alternativen.

Kosten sparen durch Selbstversorgung

Selbstversorgung kann auch Kosten sparen. Wenn das dein Ziel ist, dann solltest du dich auf spezielle Obst- und Gemüsesorten fokussieren. Die meisten Beerensorten sind beispielsweise vergleichsweise teuer. Hast du eine Hecke von Himbeeren, wirst du das Vielfache einer kleinen Schale ernten und dich sehr daran freuen. Aber nicht jedes teuere Obst und Gemüse ist auch einfach angebaut. Spargel beispielsweise ist nicht für den Anfänger geeignet und braucht zudem viel Platz. Folgende Obstsorten könntest du als Anfänger probieren anzubauen:

  • Himbeeren
  • Brombeeren
  • Erdbeeren
  • Physalis

Über den Obst- und Gemüseanbau lernen

Wenn du mehr den Lernaspekt in den Vordergrund stellen möchtest, solltest du aufgeschlossen sein und immer wieder neue Pflanzenarten ausprobieren. Du wirst feststellen, dass nicht alles bei dir gut gedeiht – es hängt von vielen Faktoren ab. So lernst du viel über deinen Garten und deinen Standort, aber auch über Boden und Nährstoffbedarf. Mit manchen Pflanzen wirst du Erfolg haben, mit anderen nicht. Das ist ganz normal und daran lernst du.

In einer Gemeinschaft Gemüse anbauen

Es gibt Gemeinschaftsgartenprojekte und auch solidarische Landwirtschaften. Hier findest du einen Artikel mit einem Interview über eine SoLaWi, die ich vor ein paar Wochen besucht habe: Zu Besuch auf der SoLaWi Wedesbüttel

Durch eine Gemeinschaft kann man neue Bekanntschaften finden und die Leidenschaft am Selbstversorgern teilen. 1+1>2

Mit welchen Pflanzen sollte man beginnen?

Welcher Selbstversorger willst du sein?
Ganz einfach kannst du beginnen, mit einem kleinen Kräuterbeet. Die Selbstversorgung mit Kräutern ist mit wenig Aufwand möglich. Man kann viele Kräuterpflanzen in Gärtnereien im Topf kaufen. Das ist sicher der schnellste und einfachste Einstieg. Diese Kräuter sind gut geeignet:

Kräuter

  • Schnittlauch
  • Petersilie
  • Basilikum (insbesondere im Sommer)
  • Salbei
  • Thymian
  • Fenchel (Gewürzfenchel)
  • Bohnenkraut
  • Borretsch

Die Kräuter können als Gewürz in der Küche verwendet werden. Sie verleihen den Extra-Geschmack und machen Essen raffiniert. Manche eignen sich auch als Tee (z.B. Salbei, Thymian, Fenchel). Man hat schnell Freude an Kräutern. Und wenn auch nicht alle Kräuter in jedem Garten gut gedeihen, so wird man aber sicher einige in der Liste aufgeführte Kräuter anbauen können.

Gemüse

An Salaten hat man sicher auch schnell Freude. Im Frühjahr kann man mit Schnittsalat und Kopfsalat beginnen. Im Herbst kann man Feldsalat auf den Beeten aussähen. Rukola gedeiht auch gut im Anfängergarten. Hier ist eine Liste der Salate:

  • Pflück-Salat
  • Romana-Salat
  • Kopfsalate
  • Feldsalat
  • Rukola
  • Radieschen

Hat man etwas mehr Platz, kann man Möhren und Kartoffeln anbauen. Besonders schön sind auch Buschbohnen, weil sie viel Ertrag, also Ernte bringen. Man kann über mehrere Wochen immer wieder Bohnen ernten und direkt zum Essen verarbeiten oder einfrieren. Ähnlich sind auch Erbsen.

Obst

In den letzten Jahren haben wir uns als wahre Sammler von Beerenobstsorten entwickelt. Es ist einfach und erfordert wenig Pflege, wenn man erstmal den Dreh raus hat. Ideal, wenn man den Platz hat. Himbeeren sind da sicherlicher zu nennen, Brombeeren, Johannisbeeren (rot, schwarz und weiß). Etwas spezieller sind Jostabeeren, Stachelbeeren und Heidelbeeren. Letztere beiden sind sicherlich etwas anspruchsvoller bei Boden und Feuchtigkeit.

Der Vorteil bei Beerenobst ist sicher, dass – einmal gepflanzt – nur wenig getan werden muss. Ab und zu düngen und mulchen, aber dann kannst du jedes Jahr aufs Neue ernten. Es gibt zum Beispiel auch Himbeeren, die zweimal im Jahr Früchte tragen.

Man kann Beerenobst als Hecken im Garten zur Trennung von Bereichen pflanzen, oder als Sichtschutz an der Grundstücksgrenze. Bei Himbeeren und Brombeeren sollte man dabei aber beachten, dass sie viele Ausläufer bilden, also dann auch zum Nachbarn wachsen könnten.

Selbstversorger sind nachhaltig

Als Selbstversorger wirst du merken, dass du nachhaltig handelst.

  • Du wirst auf deinen Boden acht geben, denn er gehört dir. Du ißt das, was darauf wächst.
  • Du kannst deine Nahrungsmittel mehr wertschätzen. Du hast sie selbst gepflanzt. Es steckt deine Arbeit darin. Du hast einen persönlichen Bezug.
  • Was reif und genießbar ist, wirst du auch verarbeiten. Nichts wird verschwendet.
  • Du hast den kürzest möglichen Weg vom Ernten bis in die Küche. Du hast wirklich WIRKLICH frische Lebensmittel und du sparst CO2.
  • Du lernst viel über Gemüse und Obst und dein Anspruch überträgt sich auf andere Bereiche. Auch bei gekauften Lebensmitteln wirst du einen gesteigerten Anspruch auf Nachhaltigkeit haben.

Wie geht es weiter?

Nun, vielleicht wird diese Jahr dein Selbstversorgerjahr?
Hier auf meinem Blog findest du in den nächsten Wochen weitere Artikel über das Gärtner, dem Selbstversorger werden und praktischen Gartentipps. Sie werden dich auf deinem Weg zum Selbstversorger unterstützen.

Alle meine Selbstversorger-Artikel

Literaturnachweis

Hasskerl, H. (2010b). Selbstversorgt!: Gemüse, Kräuter und Beeren aus dem eigenen Garten (6. Aufl.). Stocker, L.

Drage, S. (2021). Permakultur – Dein Garten. Deine Revolution.: Ein essbares Ökosystem gestalten, das ganze Jahr ernten und selbstbestimmt leben! (1. Aufl.). Loewenzahn Verlag.

Wikipedia-Autoren. (2004, 5. Juli). Selbstversorgung. https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstversorgung

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