Gemüsebeete anlegen

Gemüsebeete anlegen

So legst du deine Gemüsebeete an! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Beete für Gemüse anzulegen. In den letzten Jahren sind Hochbeete sehr beliebt geworden. Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten, erfolgreich Gemüse anzubauen. Hier beschreibe ich die wichtigsten Varianten von Beeten, die wir ausprobiert haben. Als grobe Einteilung kann man von Hochbeeten und Bodenbeeten sprechen.

Zunächst muss man sich aber über den Standort der Beete klar werden. Welche Stellen auf deinem Grundstück stehen zur Verfügung? Eventuell kann ja Rasen zu Gemüsebeeten umgestaltet werden – vielleicht mit einer schönen trennenden Hecke? Bei uns wird beispielsweise ein Gemüsebereich auf einer Seite mit einer Lavendelhecke begrenzt. Das sieht besonders zur Blütezeit gigantisch aus und lockt viele Bestäuber-Insekten an.

Natürlich stellt sich bei der Beetanlage für dein Gemüse die Frage, wo hin damit? Sonnig, hell und warm sollten die Beete schon sein, nur ist es auch nicht schlimm, wenn nicht alle Beete gleich sind. Denn auch die Anforderungen der einzelnen Gemüsekulturen sind unterschiedlich und nicht jede Pflanze mag es sonnig oder schattig, feucht oder trocken und so weiter. Wenn du mehrere Stellen zur Auswahl hast, dann ist es somit auch gut, eine gewisse Varianz, also Vielfalt zu haben. Wahrscheinlich hast du auch schon einen bestimmten Platz in deinen Vorstellungen.

Dann stellt sich als nächstes die Frage nach den Maßen der Beete, die du anlegen willst. Wir legen mittlerweile wenn es irgendwie möglich ist die Beete mit 1,20m Breite an. So lang, wie eben der Platz es zu lässt. Die Breite von 1,20m hat sich bei uns bewährt, weil es den Pflanzabständen vieler Gemüsekulturen entgegen kommt. Zum Beispiel werden einige Kohlarten mit 40cm Reihenabstand angebaut, so dass du drei Reihen auf ein 120m-Beet bekommst. Darüber hinaus ist dies die Breite, die von beiden Seite bis zur Mitte hin gerade noch so gut bearbeitet werden kann, ohne ins Beet treten zu müssen. Am besten probierst du vorher aus, wie es für dich am besten passt.

Hochbeete für Gemüse anlegen

Vor einigen Jahren haben wir angefangen, viele große Hochbeete zu bauen. Hochbeete sind angenehm zu bewirtschaften. Die Arbeit daran ist rückenschonend, wenn es die richtige Höhe hat.

Wie genau man ein Hochbeet baut, brauche ich hier in meinem Blog sicher nicht auch noch schreiben – da gibt es genügend Artikel, die man finden kann. Es gibt die unterschiedlichsten Varianten. Wir haben unsere bisher immer aus Holz gebaut. Wichtig ist dabei nur, dass man das Holz gegen die Erde schützt, zum Beispiel durch Entwässerungsfolie, Teichfolie oder durch anflammen des Holzes. Dabei solltest du bedenken, dass du nur das als Material verwenden solltest, dass du auch an deinem Gemüse haben willst. Besonders auch bei der Farbe solltest du aufpassen.

Der Untergrund des Hochbeetes sollte zumindest fest sein, damit das Beet gerade steht. Gut ist es aber, wenn das Hochbeet nach unten offen angelegt wird, wenn es irgendwie geht. Sicherlich stehen viele Hochbeete auch auf betonierten oder gepflasterten Flächen, jedoch können Pflanzen noch weiter in die Tiefe wurzeln, wenn das Erdreich unter dem Hochbeet zugänglich ist.

Der große Nachteil von Hochbeeten, den wir in den letzten Jahren festgestellt haben: Sie entwässern sehr schnell. Das heißt, die Feuchtigkeit zieht schnell im Beet nach unten. Weil die letzten Sommer immer heißer und trockener geworden, mussten wir zweimal am Tag bewässern. Und auch dann war schon Mittags keine Feuchtigkeit mehr im Beet. Das hängt natürlich viel von der Bodenqualität ab und welche Schichten man im Hochbeet aufgebaut hat. Tendenziell kann man aber schon sagen, dass die Bewässerung im Hochbeet sehr wichtig ist. Anfangs, als wir das noch nicht so raus hatten, waren die Möhren eher klein und die Kartoffeln hatten wenig Ertrag, also Ernte. An der Bewässerung hängt z.B. auch die Auswaschung der Nährstoffe im Boden – zumindest die, die ausgewaschen werden können. Das sollte man darüber hinaus mit bedenken.

Hier sind ein paar Beispiele als Anregungen. Vielleicht möchtest du ein Ähnliches nachbauen.

Hochbeet der Extraklasse

Dieses Hochbeet steht bei meinen Eltern und ist von meinem Vater gebaut worden. Man sieht, dass er keine halben Sachen macht.

Material:

  • Betonschalungs-Steine 50 x 11,5 x 25cm
  • Flacheisen 5 cm x 4 mm, Bügelhöhe ca. 55 cm, individuell angefertigt vom Fachmann
  • 10er Kantholz
  • 10er Gewindestangen + Mutter und Scheiben
  • Gewächshausfolie für den Frühbeetaufsatz
  • Hohlkammerplatte (“Doppelstegplatte”) 4,5mm für die Seiten zur Isolierung
  • Wühlmausgitter
  • außerdem Holzlatten, Schrauben und Scheiben für den Aufbau des Frühbeetaufsatzes wie z.T. auf den Bildern zu sehen.

Das Hochbeet hat die Außenmaße 2,30m x 1,15m. Die Betonschaulungs-Steine wurden mit Beton gefüllt und die Gewindestangen als Anker zur Befestigung der Kanthölzer oben für den Frühbeetaufsatz mit einbetoniert. Außerdem wurde unten im Hochbeet ein Wühlmausgitter eingebaut.

Hochbeete aus Holz anlegen

Unsere ersten Hochbeete, die wir angelegt haben, haben die Maße 2,60 m x 1m und sind 85 cm hoch. Das ist für uns eine angenehme Arbeitshöhe. Zudem gibt es an der Seite eine kleine Ablagekante und innen ist das Holz durch Entwässerungsfolie geschützt. Darüber hinaus haben alle Hochbeete ein Wühlmausgitter unten angebracht.

Wie ich aber schon oben geschrieben habe, haben wir schon die ersten Hochbeete wieder abgebaut, denn sie waren durchgegammelt.

Gemüsebeet aus einer Palette

Dieses Beet wurde aus einer Euro-Palette und etwas Teichfolie gebaut. Auf Grund der wenigen Erdemenge, eignet es sicher eher für anspruchsvolle Gemüsearten wie Salat. Auch hierbei sollte man bedenken, dass man an warmen Tagen täglich wässern muss, denn kleine Erdkammern können nur wenig Wasser speichern.

Bodenbeete für Gemüse anlegen

Unser Favorit sind die Bodenbeete. Nicht nur, weil sie viel schneller eingerichtet sind als Hochbeete. Aber man kann einfach im Garten starten und einen Bereich abstecken. Genauso haben wir auch vor ein paar Jahren angefangen. In den letzten Jahren sind wir aber dazu übergegangen, immer eine Beetkante zu bauen. Legt man so seine Gemüsebeete an, gibt es eine klare Abgrenzung zwischen Beet und Weg. Außerdem fällt mit einer leicht erhöhten Beetkante auch nicht so schnell Erde und Mulch auf die Wege. Das sollte man auf jeden Fall bedenken, denn Vögel wühlen und pulen im Boden nach Würmern und Insekten.

Bodenbeete brauchen weniger Platz zwischen den einzelnen Beeten für die Wege, als Hochbeete. Beispielsweise sind unsere Wege 45 cm breit, die Beete legen wir mit 120 cm Breite an.

Es gibt eine goldene Regel für unsere Beete:

“Tritt nicht auf die Beete!

Indem man auf die Beete tritt, wird der Boden zusammengedrückt und er muss hinterher gelockert werden, damit wieder genügend Wasser aufgenommen werden kann. Außerdem können die Pflanzen in lockerem Boden besser Wurzeln. Es gibt aber noch weitere Vorteile von einem lockeren Boden.

Zurück zu den Beeten. Die Beetkante kann zum Beispiel mit Holz oder Steinen befestigt werden. Auf den Fotos seht ihr einige Beispiele. Alle Materialien, die wir für die Beetkanten verwendet werden, waren irgendwie irgendwo vorhanden, so dass es sich eine Wiederverwendung handelte. Das sollte man unbedingt bedenken, da insbesondere Holz sehr schnell vergeht und nach wenigen Jahren ersetzt werden muss.
Die meisten Backsteine und Klinkersteine, die wir verwendet haben, stammen aus kostenlosen Abholaktionen und anderne glücklichen Fügungen irgendeiner Art.

Bodenbeete mit Holzkante anlegen

Hier sind einige Beispiele zu sehen, zum Beispiel im Gewächshaus und auch im Freiland. Im rechten Bild sieht man den helle Mittelstreifen, der für Graswege vorgesehen ist. Wir haben mittlerweile Rasen darauf ausgesät.

Beim Anlegen der Beete empfiehlt es sich, den Boden zu lockern. Dabei wird die Beetkante eingesetzt. Wie auch auf den Bilder zu sehen ist, stützen wir die Bretter mit Holzpfählen ab.

Bodenbeete anlegen mit Klinkersteinen

Besonders schön ist es, wenn man Klinkersteine bekommen kann. Hier sind ein paar Beispiele zu sehen, wie man daraus Beete für Gemüse und Kräuter bauen kann. Entweder, man mauert die Steine fest zusammen, oder man schichtet die Steine einfach lose auf. So kann man sie später auch wieder einfacher umbauen.

Ein Wort über die Wege

Lass uns kurz noch über die Wege sprechen: Man kann sie zum Beispiel mulchen oder mit Gras bewachsen lassen. In jedem Fall sollte der Boden immer bedeckt sein und das dauerhafte Gehen und Fahren mit Karren ein wenig dämpfen, damit der Boden nicht so stark komprimiert, also zusammen gedrückt wird. Als Mulchmaterial eignen sich Holzhackschnitzel, aber auch Rindenmulch oder eigenes Geheckseltes von Bäumen und Büschen.

Wer selber häckselt, hat wahrscheinlich immer etwas Material über und kann die Wege regelmäßig einmal im Jahr damit frisch mulchen. Will man jedoch eher seine Ruhe haben – eine langfristere Lösung sind Holzhackschnitzel. Sie vergehen nämlich langsamer und man braucht nur alle 2 – 3 Jahre nachfüllen.

Lässt man die Wege mit Gras, also Rasen bewachsen, muss man zwar auch gelegentlich schneiden, aber man hat dann auch gleich Mulchmaterial für die Beete, nämlich den Rasenschnitt.

Alle meine Selbstversorger-Artikel

Literaturnachweis

Seymour, J. (2010). Das neue Buch vom Leben auf dem Lande. DK Verlag Dorling Kindersley.

Hasskerl, H. (2010b). Selbstversorgt!: Gemüse, Kräuter und Beeren aus dem eigenen Garten (6. Aufl.). Stocker, L.

Drage, S. (2021). Permakultur – Dein Garten. Deine Revolution.: Ein essbares Ökosystem gestalten, das ganze Jahr ernten und selbstbestimmt leben! (1. Aufl.). Loewenzahn Verlag.

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