Einen eigenen Garten zu haben, in dem man Obst und Gemüse anbauen kann, ist ein Traum vieler Menschen. Doch was, wenn man keinen großen Garten besitzt? Auch wir haben früher auf unserer ersten Dachterrasse das erste Obst und Gemüse angebaut. Auch auf einem Balkon oder in einem kleinen Garten lässt sich Obst und Gemüse anbauen. In diesem Blogartikel zeige ich dir, auf was du achten muss.
Wähle die richtigen Pflanzen aus
Wenn du auf einem Balkon oder kleinen Garten anbauen möchtest, ist es wichtig, die richtigen Pflanzen auszuwählen. Wähle Pflanzen aus, die gut in Töpfen oder Behältern wachsen, wie zum Beispiel Tomaten, Gurken, Paprika, Erdbeeren, Kräuter oder Blattsalate. Im Prinzip geht aber eigentlich auch viel, was auch sonst im Garten wachsen würde. Nur wenn du große Pflanzen wie Büsche und Bäume pflanzen willst, solltest du den Platzbedarf bedenken. Am besten solltest du schon die Aussicht auf einen größeren Garten in den nächsten Jahren haben. Wir hatten damals auf unserer Dachterrasse sogar einen Pfirsichbaum und Heidelbeeren, die beide auch Früchte getragen haben.
Wähle den richtigen Standort
Wähle einen sonnigen Standort für deine Pflanzen aus, der mindestens 6 Stunden Sonne pro Tag erhält. Wenn du nicht genug Sonne auf deinem Balkon hast, kannst du auch Pflanzen wählen, die im Halbschatten oder im Schatten gedeihen, wie zum Beispiel Rucola, Spinat oder Feldsalat.
Du kannst Mauern nutzen um wärmeliebende Pflanzen zu halten. Mauern laden sich von der Sonne auf und strahlen die Wärme wieder ab. Auch abends noch.
Die Brüstung von einem Balkon kannst du für Balkonkästen nutzen. Beachte dabei, dass du einen Untertopf benötigst, wenn du Nachbarn unter dir hast, denn das Gießwasser darf nicht nach unten tropfen. Darauf haben deinen Nachbarn einen Anspruch und es kann schnell für Ärger sorgen, wenn die frisch gewaschene Wäsche unten beim Nachbarn dreckig getropft wird.
Die richtigen Töpfe und Behälter
Wähle die richtigen Töpfe und Behälter aus, die groß genug sind, damit deine Pflanzen genügend Platz zum Wachsen haben. Töpfe sollten mindestens 20 cm Durchmesser haben, um genügend Platz für die Wurzeln zu bieten. Verwende auch spezielle Pflanzgefäße, wie zum Beispiel hängende Körbe, um den Platz optimal zu nutzen.
Im Zweifel lässt sich fast jeder Behälter zum Blumentopf umfunktionieren: Blumentöpfe aus Ton sowieso, angehängte Blumenkästen aus Plastik oder besser aus Holz. Alter Gefäße aller Art, Eimer…, der Kreativität ist keine Grenze gesetzt und durch raffinierte Ideen entsteht Gemütlichkeit.
Wähle die richtige Erde
Verwende hochwertige Blumenerde, die speziell für den Anbau von Gemüse und Obst geeignet ist. Diese Erde enthält in der Regel mehr Nährstoffe und ist besser durchlässig, damit deine Pflanzen genügend Sauerstoff erhalten.
Bedenke, dass Erde auch Gewicht hat. Ein komplett gefülltes Hochbeet zum Beispiel wird wohl kaum auf einen Balkon passen. Abgesehen davon, dass du die ganze Erde hoch schleppen musst – und da können so einige hundert Liter zusammen kommen, natürlich abhängig von der Beetgröße – ein Hochbeet hat ein immenses Gewicht. Bedenke die Tragfähigkeit deines Balkons!
Bewässerung
Du musst deine Pflanzen regelmäßig gießen, damit sie wachsen und gesund bleiben. Verwende eine Gießkanne oder einen Schlauch, um deine Pflanzen zu bewässern. Achte darauf, dass du deine Pflanzen nicht zu viel oder zu wenig gießt, da dies zu Problemen führen kann.
Bei Blumentöpfen musst du generell bedenken, dass sie nur ein kleiner Ausschnitt an Erde sind. Sie speichern viel weniger Wasser und erwärmen sich schneller.
Verwende keine komplett geschlossenen Blumentöpfe, denn darin kann Staunässe entstehen. Nutze kleine Schalen, um etwas Wasser unter dem Blumentopf zu speichern.
Vielleicht hast du die Möglichkeit, Regenwasser in einer Tonne aufzufangen? Dann hast du direkt Wasser in der Nähe und brauchst kein Wasser aus der Leitung verwenden.
Düngung
Dünge deine Pflanzen regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie genügend Nährstoffe erhalten. Verwende organischen Dünger oder Kompost, um sicherzustellen, dass deine Pflanzen gesund wachsen. Blumentöpfe haben nur begrenzt Platz und können daher auch nicht viel Nährstoffe speichern. Die Düngung im kleinen Garten und Balkon ist daher besonders wichtig.
Du kannst deinen eigenen Dünger produzieren, wenn du deine Obst- und Gemüseabfälle kompostierst. Oder du legst dir eine sogenannte Wurmkiste zu, in der Regenwürmer leben und dir dauerhaft Dünger in Form von neuer Erde erzeugen.
Ernten
Ist es endlich soweit und du kannst ernten, ist die Freude groß. Die Früchte deiner Arbeit kannst du direkt verbrauchen. Von der Menge her wirst du wohl keine Überschüsse zum Einfrieren und Einmachen produzieren – und das ist ja auch gut, denn frische schmeckt es am besten.
Ich kann dir aus Erfahrung aber raten, dass du Beeren und andere Früchte, die Vögel gerne fressen schützen musst. Nutze Netze, denn wenn wenig Früchte vorhanden sind, sind sie dann auch schnell weg. So ging es uns mit den ersten Heidelbeeren auf unserer Dachterrasse.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Anbau von Obst und Gemüse auf dem Balkon eine großartige Möglichkeit ist, um frische und gesunde Lebensmittel anzubauen und dabei auch noch die Natur zu genießen. Du kannst auch auf kleinem Raum erfolgreich sein und etwas ernten. Es macht Spaß und schafft einen Ort zum wohlfühlen.
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Literaturnachweis
Strauss, F. & Adams, K. (2013). Der Selbstversorger-Küchenbalkon: Obst, Gemüse und Kräuter.
Trail, G. (2012). Gärtnern geht überall: Obst, Gemüse und Kräuter auf kleinstem Raum.
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