Vor einiger Zeit wollte ich ausprobieren, ob sich durch eine gute Belüftung die Kompostierung verbessert. Wird die kompostierte Erde irgendwie besser? Ist der Kompost schneller fertig, wenn es eine Belüftung gibt? Und wie baut man eine zusätzliche Belüftung im Komposthaufen ein? Ein spannendes Projekt mit ein paar Erkenntnissen zur Komposterzeugung.
Normalerweise kompostieren wir unsere Küchen- und Gartenabfälle in Komposthaufen aus Kompostgittern, die flexibel zusammen gesteckt werden können. Dabei wird an den Außenseiten automatisch belüftet, denn dort kann Luft durch das Gitter in den Kompost gelangen. Wenn man nun aber auch im inneren eine Belüftungsmöglichkeit schafft – wie wirkt sich das aus?
Den Kompost aufstellen
Um die Belüftung zu ermöglichen, ist es notwendig, den Kompost für diesen Zweck von unten hohl zu stellen. Dafür habe ich ein Gitter verwendet, das ich auf Holzstücke gestellt habe. Dadurch konnte die Luft unter dem Kompost durchziehen. Ähnlich wie es bei einem Kamin oder Grill der Fall ist, der von unten Luft anzieht.
Die Belüftung habe ich durch mehrere Rohre in den Kompost eingebaut. Die Rohre dienen aber nur der Formbildung. Sie bleiben für etwa zwei Wochen im Kompost. Dann hat sich der Kompost ausreichend gefestigt und gesetzt und du kannst die Rohre heraus ziehen. Es bleiben die Belüftungskanäle zurück, die von unten bis nach ganz oben Luft durch den Kompost befördern können.
Ich habe zusätzlich eine automatische Bewässerung installiert, die täglich Wasser auf den Kompost gesprüht hat. Damit sollte der Kompost nicht austrocknen.
Den Kompost befüllen
Ich habe den Kompost mit frischem und halb kompostierten Material gemischt. Dadurch ergab sich eine gute Kompostmischung. Das Material war dadurch nicht einseitig gefüllt, sondern bestand aus vielfältigen Küchenabfällen und auch holzigem Material. Das gesamte Material habe ich eingeweicht und damit gut durchfeuchtet. Damit sollte das Material zum Einen optimal eingefeuchtet sein, damit der Kompostierungs-Prozess gut starten konnte. Außerdem sollte das Material weniger austrocknen. Meine Hoffnung war, dass sich die Feuchtigkeit einige Zeit im Kompost hält.
Um die Feuchtigkeit besser halten zu können und damit das Material nicht durch die Gitter fällt, habe ich neutrale Pappestreifen mit eingebraucht. Bei uns hat sich auch immer gezeigt, dass in den Pappen die Regenwürmer sitzen. Offenbar scheint es ein guter Lebensraum für Regenwürmer zu sein.
Fazit
Ich kann bestätigen, dass der Kompost schneller reif ist, als üblich. Es dauert nur wenige Monate bis zu kompletten Kompostierung.
Der Kompost trocknet aber extrem schnell aus, trotz der zusätzlichen automatischen Bewässerung. Nicht nur an den Rändern, sondern natürlich auch im Inneren. Ob der Kompost zusätzlich durch die viele Bewässerung ausgewaschen wird und weniger Nährstoffe beinhaltet, kann ich nicht genau sagen. Ich vermute es allerdings auf Grund der dauerhaften Bewässerung.
Besonders positive Eigenschaften des fertigen Komposts konnte ich nicht erkennen, so dass ich diese Variante der Kompostierung nicht mehr nutze. Ich muss auch erwähnen, dass der Aufbau schon sehr zeitaufwändig ist.
Insgesamt kann ich diese Kompostierungs-Variante nicht empfehlen.
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