Knäckebrot backen (und dabei Strom sparen)

Wie backt man eigentlich ein leckeres Knäckebrot aus gesundem Vollkornschrot und Kernen?

Knäckebrot ist gut lagerbar und schmeckt gut! Nachdem wir in Norwegen die vielen Knäckebrot-Varianten kennen gelernt haben, essen wir immer mehr Knäcke statt Brot und Brötchen. Insbesondere die Möglichkeit auf Weißmehl und Weizen im Allgemeinen zu verzichten, motiviert uns zusätzlich, denn Knäckebrot ist auch als reine Variante mit Roggenvollkornschrot und vielen Kernen erhältlich. Wie backt man so etwas selbst?

Es gibt verschiedene Varianten des Knäckebrots, aber das folgende Basisrezept hat sich bei uns als praktikabel und einfach erwiesen. Es besteht aus:

  • 200g Roggenvollkornschrot
  • 300g Kerne und Samen
  • 1/2 TL Salz
  • 500ml Wasser

Das hört sich einfach an, aber was für Kerne und Samen denn?

Die Kerne und Samen können beliebig variiert werden. Hier sind einige Varianten:

200g Sonnenblumenkerne, 50g Sesam, 50g schwarzer Sesam

oder: 200g Sonnenblumenkerne, 50g Sesam, 50g Leinsamen

oder: 200g Sonnenblumenkerne, 50g Kürbiskerne, 50g Leinsamen

oder: 200g Sonnenblumenkerne, 50g Mandelsplitter, 50g Sesam

oder: … der Kreativität ist keine Grenze gesetzt. Probier gerne eigene Varianten aus. Ich freue mich über deinen Kommentar!

Ich verwende als großen Kernanteil gerne Sonnenblumenkerne. Sie sind geschmacklich neutraler als zum Beispiel Kürbiskerne und halten gut im Teig.

Backen

Die Zutaten werden gemischt, so dass eine Art Brei entsteht. Wer hier einen knetbaren Teig erwartet wird enttäuscht sein. Es handelt sich nicht um einen klassischen Brotteig. Auch Hefe oder andere Triebmittel werden nicht verwendet. Wichtig ist nur, dass man den Brei gut verrührt.

Der Brei wird dünn – wirklich dünn auf ein Blech gestrichen. Je dünner, desto besser, denn sonst erhältst du solide Backsteine, die hinterher niemand mehr beißen kann. Gut sind 5 mm oder weniger. So wie du es schaffst, noch eine zusammenhängende Masse zu streichen. Übung macht den Meister – man muss schon ein wenig rumprobieren.

Dann wird gebacken: 170°C Umluft etwa 60 min – 80 min. mit leicht geöffneter Backofentür. Die Feuchtigkeit wird so aus dem Knäckebrot entzogen. Fertig sind die Brote, wenn sie komplett durchgetrocknet sind. Das erkennt man daran, dass der Teig wieder heller ist. Alle Teile, die nicht durchgetrocknet sind, sind hinterher wie Gummi und lassen sich schlecht beißen. Achte also darauf, dass die Knäckebrote wirklich fertig getrocknet sind.

Die Zeit differiert sehr stark, weil jeder Backofen etwas anders ist und es auch davon abhängig ist, wie weit der Ofen geöffnet ist und wieviel Luft dabei heraus zieht. Da das nicht sonderlich energiesparend ist, kann ich folgende zwei Maßnahmen empfehlen, um den Energieverbrauch zu optimieren:

Strom sparen beim Backen?!

  • Backe möglichst gleich zwei Bleche gleichzeitig
  • reduziere die Wassermenge, wenn du etwas Erfahrung hast. Je weniger Wasser im Teig ist, desto kürzer musst du das Knäcke backen.

Übrigens: Ein Backofen im Umluftbetrieb verbraucht etwa 1 – 2 kW pro Stunde. Wenn man aber die Backofentür wie hier einen Spalt geöffnet lässt, sind es sicher viel mehr, also gehen wir mal von 3 – 4 kW aus. Damit kostet ein Backgang bei aktuell etwa 50 ct. pro kWh bis zu 2 Euro.

Wichtig

Nach etwa 10 min backen muss du die Knäckebrote auf dem Blech “schneiden” – ansonsten hast du nach dem Backen genau ein Knäckebrot 🙂 . Das geht z.B. gut mit einem Holzpfannenwender. Damit kann man Rillen in den Teig drücken. Ich schneide ein Blech Knäckebrot in 3 x 5 = 15 Stücke.

Je weniger Wasser du für den Teig verwendest, desto kürzer ist die Wartezeit, bis du die Knäckebrote im Ofen schneiden musst!

Die fertigen Knäckebrote kühlen am besten auf einem Rost aus.

Getreidevarianten

Mein absoluter Favorit ist der Roggen. Man kann ihn als ganzes Korn kaufen und dann mit einem Blender zu Schrot zerkleinern. So ist das Mehl absolut frisch und schmeckt sehr natürlich.

Ich habe aber auch Dinkelvollkornschrot und Buchweizenvollkornmehl ausprobiert. Beim Dinkel ist es sehr schwierig, einen dünnen Teig zu streichen, weil das Mehl stark klebt. Durch das streichen, sieht auch die Oberfläche des Knäckebrots nicht so schön aus, sondern wirkt etwas gepresst. Außerdem bekommt man die Knäckebrote nicht so schön kross und trocken.

Buchweizen ist eine mögliche Alternative zum Roggen, allerdings sieht das Ergebnis eher wie Zementbrocken aus, weil sich das feine Mehl wie ein Film über alle Kerne legt. Einen Vergleich von Dinkel und Buchweizen seht ihr auf dem Bild.

Lagerung

Damit die Knäckebrote auch so schön kross und trocken bleiben, müssen sie unbedingt trocken lagern! Sie müssen nach dem abkühlen sofort verpackt werden.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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